Die Herbst-Nmin-Beprobung 2022 im Hessischen Ried fand in einer Bodentiefe von 0-90 cm auf insgesamt 508 Flächen statt. In folgender Grafik sind die Herbst-Nmin-Werte nach Haupterntefrüchten bzw. Kulturgruppen in 0-90 cm Bodentiefe dargestellt:


Abbildung 1:
Mediane der Herbst-Nmin-Werte kg N/ha] in den Bodenschichten 0-30 cm, 30-60 cm und 60-90 cm im Hessischen Ried unter den Erntefrüchten 2022. Die Anzahl der ausgewerteten Proben steht in den Balken.

Kategorie „Sommergerste“: Sommergerste, Sommerbraugerste;

Kategorie „Sonstige Getreide“: Sommerhartweizen, Getreide, Triticale;

Kategorie „Mais“: Silomais, Mais;

Kategorie „Luzerne“: Luzerne, Klee-Luzerne-Gemisch;

Kategorie „Grünland“: Dauergrünland, Grünland, Mähweide;

Kategorie „Gemüse“: Gemüse, Möhren, Spinat, Sellerie, Knollensellerie, Lauch, Kohl, Kürbis, Brokkoli, Buschbohnen, Stangenbohnen, Weißkohl;

Kategorie „Küchenkräuter“: Schnittlauch, Petersilie, Dill, Küchenkräuter;

Kategorie „Sonstige“: Heilpflanzen, keine Angaben, Linsen, Zuckermais, Ackerbohnen Grassamenvermehrung, Kleegras, Ackergras, Weidelgras, Riesenweizengras, Sudangras, Sonnenblumen

Zwischen den unterschiedlichen Kulturen bzw. Kulturarten konnten teilweise erhebliche Unterschiede in den Herbst-Nmin-Werten beobachtet werden. Grundsätzlich stellen Zwiebeln, Kartoffeln, Buschbohnen, Leguminosen, (Gemüse) und Raps „Problemkulturen“ dar. In der Kategorie „Gemüse“ ist anzumerken, dass zum Zeitpunkt der Probenahme ggf. bereits eine gedüngte Folgekultur auf der Ackerfläche etabliert war. Die Erntetechnik und/oder die Erntereste können hohe Herbst-Nmin-Werte verursachen.

Nichtsdestotrotz konnten für einige Kulturen relativ hohe Spannweiten der Nmin-Werte ermittelt werden. Die jeweiligen Minima und Maxima der ausgewerteten Bodenproben sind in Abbildung 2 als Spannweiten dargestellt.

Abbildung 2: Mediane und Spannweiten der Herbst-nmin-Werte kg N/ha] in 0-90 cm Bodentiefe im Hessischen Ried unter den Erntefrüchten 2022. Die Anzahlt der ausgewerteten Proben steht in den Balken.

Kategorie „Sommergerste“: Sommergerste, Sommerbraugerste;

Kategorie „Sonstige Getreide“: Sommerhartweizen, Getreide, Triticale;

Kategorie „Mais“: Silomais, Mais;

Kategorie „Luzerne“: Luzerne, Klee-Luzerne-Gemisch;

Kategorie „Grünland“: Dauergrünland, Grünland, Mähweide;

Kategorie „Gemüse“: Gemüse, Möhren, Spinat, Sellerie, Knollensellerie, Lauch, Kohl, Kürbis, Brokkoli, Buschbohnen, Stangenbohnen, Weißkohl;

Kategorie „Küchenkräuter“: Schnittlauch, Petersilie, Dill, Küchenkräuter;

Kategorie „Sonstige“: Heilpflanzen, keine Angaben, Linsen, Zuckermais, Ackerbohnen Grassamenvermehrung, Kleegras, Ackergras, Weidelgras, Riesenweizengras, Sudangras, Sonnenblumen

In „Trockenjahren“ werden tendenziell höhere Nmin-Gehalte ermittelt. Insbesondere in den Monaten des Hauptwachstums der meisten Kulturen lagen die Niederschläge im Jahr 2022 unter dem langjährigen Mittel, sodass Ertragserwartungen häufig nicht erreicht werden konnten. Im September 2022 setzten ergiebige Niederschläge ein, infolgedessen das Mineralisationspotential in den Böden stark zunahm.

Aus Sicht des Grundwasserschutzes ist zu Vegetationsende ein Nmin-Wert im Boden von unter 40 kg N/ha (Orientierungswert Grundwasserschutz) anzustreben. Relativ niedrige Nmin-Werte wurden unter Rollrasen, Grünland und Luzerne sowie nach Erdbeeren, Zuckerrüben und Winterroggen gemessen.

Für einige Kulturen bzw. Kulturgruppen war der Beprobungsumfang (Zahlen in den Säulen) relativ gering. Die Mediane für diese Kulturen sind daher nur bedingt aussagekräftig. Dennoch kann ggf. eine Tendenz für die jeweilige Kultur erkannt werden.

Im Rahmen der WRRL-Herbst-Nmin-Beprobung 2022 wurde auf insgesamt 66 WRRL-Dauerbeobachtungsflächen zusätzlich eine Humus- und C/N-Verhältnis Analyse durchgeführt. Die Kenntnis über den Humusgehalt bzw. über das C/N-Verhältnis kann dabei helfen das Mineralisationsvermögen der Fläche besser einzuschätzen.

„Normale“ Ackerbauflächen haben üblicherweise einen Humusgehalt um 2 %. Je nach Bodenart kann der Humusgehalt darunter (leichter Boden) oder auch darüber (schwerer Boden) liegen. Zudem haben weitere Faktoren wie zum Beispiel die Bewirtschaftungsweise, der Anbau von Zwischenfrüchten und die Düngung (organische Düngung) Einfluss auf den Humusgehalt. Moorige Standorte weisen Humusgehalte von 10 % und darüber auf.

In der folgenden Grafik sind die Messergebnisse unterteilt nach den Bodenarten dargestellt:

Abbildung 1: Mediane und Spannweiten der Humusgehalte unterteilt nach den Bodenarten. Die Zahlen in den Balken entsprechen der Anzahl der beprobten Flächen.


Folgende landwirtschaftliche Maßnahmen erhalten und fördern unter anderem den Humusgehalt im Boden:

  • Ausgewogene vielfältige Fruchtfolge, Zwischenfrucht und Untersaat.
  • Ausreichende Versorgung des Bodens mit organischer Substanz durch die Einarbeitung von Pflanzenresten (z.B. Getreidestroh) und organischen Düngern.
  • Dem Standort angepasste Bodenbearbeitung. Intensive Bodenbearbeitung kann den Humusabbau fördern.
  • Bedarfsgerechte Kalkversorgung: Bodenmikroorganismen benötigen einen neutralen pH-Wert, denn saure Böden verringern das bakterielle Bodenleben und folglich die Bodenfruchtbarkeit.

Eine optimale Humusversorgung kann die Wasseraufnahmefähigkeit, das Bodenleben, die Regenwurmdichte und die Bodenfruchtbarkeit verbessern.

Im Humus sind Kohlenstoff (C) und Stickstoff (N) organisch gebunden und werden von Mikroorganismen mineralisiert. Typische landwirtschaftlich genutzte Böden haben ein C/N-Verhältnis von 10:1 bis 12:1. Das C/N-Verhältnis gibt an wieviel Kohlenstoff im Verhältnis zum Stickstoff in der organischen Substanz gebunden ist. Bei einem engen C/N-Verhältnis ist also die organische Substanz relativ stickstoffreich und kann von den Bodenorganismen schnell umgesetzt werden. Ein enges C/N-Verhältnis (9:1 und niedriger) kann daher auf ein erhöhtes N-Mineralisationsvermögen hindeuten.

In der folgenden Grafik sind die Messergebnisse unterteilt nach den Bodenarten dargestellt:

Abbildung 2: Die Mediane bilden den Kohlenstoffanteil (C) im Vergleich zum Stickstoffanteil (N) in der organischen Substanz ab. Die Spannweiten stellen den Abstand zwischen dem kleinsten und größten Messwert dar. Die Zahlen in den Balken entsprechen der Anzahl der beprobten Flächen.

Ein hohes Mineralisationspotenzial sollte bei der Bewirtschaftung der Fläche unbedingt berücksichtig werden. Eine angepasste Düngung der Hauptkultur, eine verhaltene Bodenbearbeitung und der Anbau einer Zwischenfrucht können das Risiko von erhöhten Herbst-Nmin-Gehalten im Boden minimieren.

Über alle beprobten Flächen gemittelt wurden mit einem durchschnittlichen Humusgehalt von 2,3 % und einem durchschnittlichen C/N-Verhältnis von 10:1 im Beratungsgebiet Werte ermittelt, die als typisch für landwirtschaftlich genutzte Böden angesehen werden können. Sandige Böden besitzen tendenziell einen niedrigeren Humusgehalt mit weiterem C/N-Verhältnis und tonige Böden tendenziell einen höheren Humusgehalt mit engerem C/N-Verhältnis.

 

Liebe Landwirtinnen und Landwirte,
sehr geehrte Damen und Herren,

in diesem Jahr konnten wir Sie wieder in einer Präsenzveranstaltung über dieses besonders herausfordernde Jahr informieren. Über das persönliche Wiedersehen haben sich besonders unsere Berater*innen gefreut.
Unten finden Sie den Veranstaltungsinhalt zum Download.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie eine besinnliche Weihnachtszeit, ein frohes Fest und einen guten, zuversichtlichen Start ins neue Jahr!
Wir hoffen, dass wir in 2023 unsere WRRL-Feldtage und Veranstaltungen wieder mit zahlreichen Teilnehmer*innen durchführen können und freuen uns schon jetzt, Sie dort begrüßen zu dürfen.

Bleiben Sie gesund!
Freundliche Grüße
Ihr WRRL-Team
Am Dienstag, den 29. November 2022
von 19.00 bis ca. 21.00 Uhr
Gaststätte „Zum Grünen Laub“ – „Zum Zöllerhannes“
Schaafgasse 2, 64347 Griesheim

 Tagesordnung:

TOP

Beschreibung

1

Begrüßung

2

Aktuelles zum WRRL-Maßnahmenprogramm

3

Stand der WRRL-Umsetzung im Hessischen Ried

4

Intensivberatung 2022

5

Ausblick und weiteres Vorgehen

6

Verschiedenes / Diskussion

 

Wichtiger Hinweis: Die Veranstaltung findet nicht wie bisher in der Stadthalle Gernsheim sondern in der Gaststätte „Zum Grünen Laub“ – „Zum Zöllerhannes“ in Griesheim statt.

 

 

Anhänge:
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Die diesjährige Nachernte-Nmin-Beprobung auf Wintergetreideflächen im Hessischen Ried erfolgte im Zeitraum vom 14.07. bis 29.07.2022. Die Flächen wurden zeitnah nach der Ernte beprobt. Teilweise wurde kurz vor der Bodenprobenahme ein flacher Bodenbearbeitungsgang durchgeführt. Insgesamt wurden sieben Wintergerste- und neun Winterweizenfläche verteilt über das WRRL-Beratungsgebiet des WBL beprobt und ausgewertet. Aufgrund der vorherrschenden Trockenheit und der folglich sehr harten Böden konnten drei Flächen (zwei Flächen mit Wintergerste und eine Fläche mit Winterweizen) nur bis in eine Tiefe von 60 cm beprobt werden. Diese Ergebnisse wurden in den folgenden Abbildungen nicht berücksichtigt.
In den Abbildungen 1 und 2 sind die Nachernte-Nmin-Werte als Mediane in 0-90 cm Bodentiefe dargestellt. Die Flächenanzahl, die in die Auswertung eingegangen ist, befindet sich in den Säulen. Die grauen Balken zeigen die Spannweite der Messwerte in der Beprobungstiefe 0-90 cm.

Abbildung 1: Median der Nachernte-Nmin-Werte nach Wintergerste 2022 in 0-90 cm Bodentiefe

Abbildung 2: Median der Nachernte-Nmin-Werte nach Winterweizen 2022 in 0-90 cm Bodentiefe

Nach Wintergerste lagen die Nachernte-Nmin-Werte 2022 in 0-90 cm bei durchschnittlich 38 kg N/ha und nach Winterweizen bei 42 kg N/ha. Diese Werte liegen damit etwas höher als die Nachernte-Nmin-Ergebnisse von 2021 (32 kg N/ha nach Wintergerste und 39 kg N/ha nach Winterweizen). Die Nachernte-Nmin-Messungen zeigen, dass nach Winterweizen tendenziell höhere Nmin-Werte ermittelt werden als nach Wintergerste. In Tabelle 1 sind die Nachernte-Nmin-Werte (Mediane) der einzelnen Bodenschichten der beprobten Getreideflächen aufgelistet.

Auch in diesem Jahr ist in der Regel nach der Getreideernte noch ausreichend Stickstoff im Boden für eine Zwischenfrucht oder folgende Winterung vorhanden. Die Erfahrung zeigt, dass nach der Ernte zudem in vielen Fällen von einer erheblichen N-Mineralisation z.B. durch eine Bodenbearbeitung ausgegangen werden kann. Eine N-Düngung im Herbst (falls erlaubt) beispielsweise zu Raps, zu Wintergerste oder zu einer Zwischenfrucht ist daher oftmals nicht erforderlich.

In den „Roten Gebieten“ (§13 Gebiete DüV) ist eine Düngung im Herbst generell stark eingeschränkt und nur noch unter bestimmten Voraussetzungen möglich (vgl. WRRL-Beratungsrundbrief August 2021). Beispielsweise dürfen Zwischenfrüchte nur mit mineralischen oder mit flüssigen organischen Düngemitteln (z.B. Gülle) gedüngt werden, falls sie der Futternutzung dienen. Für Zwischenfrüchte ohne Futternutzung darf lediglich Festmist von Huf- und Klauentieren oder Kompost bis in einer Höhe von maximal 120 kg Gesamt-N je Hektar ausgebracht werden.

Die dargestellten Nachernte-Nmin-Werte 2022 können als Orientierungswerte dienen, ob es trotz eines zuvor berechneten Düngebedarfs im Herbst notwendig ist, eine Düngung vorzunehmen. Die Herbstdüngung von Winterungen muss bei der Düngebedarfsermittlung im Frühjahr angerechnet werden.
Bei Verdacht auf erhöhte Rest-Nmin-Werte nach der Ernte, besonders nach dem Anbau von Winterweizen mit einer N-Qualitätsgabe, empfiehlt sich der Anbau einer Zwischenfrucht um den Stickstoff zu konservieren, vor einer Verlagerung zu schützen und der Folgekultur zur Verfügung zu stellen.




Tabelle 1: Mediane der Nachernte-Nmin-Werte für die beprobten Bodenschichten



Anhänge:
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Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit laden wir Sie zu folgender Veranstaltung ein:

Feldbegehung mit Besichtigung zweier Bodenprofile
Dienstag, 26.04.2022, von 14:00 - 16:00 Uhr
in Klein-Rohrheim & Groß-Rohrheim
 
Für den Grundwasserschutz ist eine ertragreiche Ernte mit hohen Nährstoffentzügen ein wichtiger Baustein. Für die Ertragsbildung ist die Wasserversorgung der Kultur bedeutsam. Im verhältnismäßig warmen und niederschlagsarmen Hessischen Ried begrenzt meist die Menge an pflanzenverfügbarem Wasser im durchwurzelbaren Bodenraum den Ertrag. Die vorhandenen Nährstoffmengen sind meist nicht ertragsbegrenzend. Anhand von zwei Bodenprofilen an einem sandig-lehmigen und an einem moorigen Standort, soll, unter anderem, das pflanzenverfügbare Wasserspeichervermögen verschiedener Böden beleuchtet werden.
Dabei sollen auch nützliche Hinweise zum richtigen Zeitpunkt einer Bewässerungsgabe und zur Bodenbearbeitung erörtert werden.

Referenten: Herr Bickhardt (Berater LLH Griesheim), Herr Dr. Keil (Bodenschätzung, OFD Ffm.) und die
WRRL-Beratung des WBL Hessen.

Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme mit interessanten Gesprächen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr WRRL-Team

Hier erhalten Sie die Einladung im pdf-Format, einschließlich Anfahrtskizze:

So lautete das Motto des diesjährigen Weltwassertages am 22. März.
Anlass genug, auf dem Tannenhof von Familie Meinhardt die Grundwasserberatung im Hessischen Ried in eine neue Ära starten zu lassen.

Neben den Vertretern des Regierungspräsidiums, der Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid, dem Ressortleiter Herrn Fuchs und den Vertreterinnen der Oberen Wasserbehörde Frau Dr. Bodem und Frau Grünewald, waren Herr Roth (Geschäftsführer) und die WRRL-Berater (WBL Hessen) sowie die Landwirte Herr Meinhardt und Herr Dörr zugegen.


Hier gelangen Sie zum vollständigen Presseartikel:

Der diesjährige WRRL-Arbeitskreis „WRRL-Beratung im Hessischen Ried“ fand am 14.12.2021 statt.
Aufgrund der Coronasituation wurde der Arbeitskreis als Online-Veranstaltung durchgeführt.

Themen der Veranstaltung waren u.a.: WRRL-Beratung im Hessischen Ried im Jahr 2021, Ergebnisse und Erkenntnisse aus der WRRL-Beratung, Ausblick auf die kommenden Jahre.

Wir freuen uns, dass so viele Landwirte und Landwirtinnen aus dem Hessischen Ried an der Veranstaltung teilgenommen haben.

Die Präsentationsfolien der WRRL-Beratung können Sie sich gerne hier nochmal ansehen:

Seit Herbst 2021 gilt der verpflichtende Zwischenfruchtanbau vor einer Sommerung in den „Roten Gebieten“ mit mehr als 550 mm Jahresniederschlag.

 

Herausforderungen:

  • In den vergangenen Trockenjahren liefen die Zwischenfrüchte häufig nicht auf oder vertrockneten kurz nach der Keimung.
  • Für einen erfolgreichen Zwischenfruchtanbau sind die Bodenfeuchte und die Witterung zur Aussaat entscheidende Faktoren.
  • Die Erfolgschancen lassen sich durch die Wahl des richtigen Aussaatzeitpunktes und einer geeigneten Aussaattechnik deutlich steigern.

 

Ziel muss es daher sein, die zur Ernte vorhandene Bodenfeuchte für die Aussaat der Zwischenfrucht zu nutzen.

 

Lösungsansätze:

  • Die Aussaat der Zwischenfrucht sollte möglichst zeitnah nach der Ernte (max. 24 h) erfolgen. Dies minimiert die Verdunstung und gibt der Ausfallkultur keinen Keimvorsprung (Gerste!).
  • Idealerweise die Zwischenfrucht im Direktsaatverfahren säen. Das spart zusätzlich Bodenwasser. Jeder Bodenbearbeitungsgang verringert die Bodenfeuchte.
  • Auf gute Strohverteilung achten.
  • Auswahl von trockenheitstoleranten Zwischenfrüchten (z.B. Öllein, Sorghum, Ramtil, Phacelia). .

Demofläche:

Erntefrucht 2021: Winterweizen

Erntetermin: 28.07.2021

Bodenbearbeitung nach der Ernte: keine

Aussaattermin Zwischenfrucht: 29.07.2021

Zwischenfrucht: DSV Terralife Warm Season

Aussaatstärke: 25 kg/ha

Aussaattechnik:

  • Teilfläche 1: Scheiben-Sämaschine (Horsch Pronto)
  • Teilfläche 2: Grubber mit aufgesattelter pneumatischer Sämaschine (Horsch Terrano FX; Horsch MiniDrill)

 

Abbildung 1: links: Mulchsaat mit Scheiben-Sämaschine Horsch Pronto; rechts: Grubber mit aufgesattelter pneumatischer Sämaschine

 

Nmin-Werte:


Abbildung 2: links: Parzelle „Mulchsaat“, rechts: Grubber mit aufgesattelter pneumatischer Sämaschine am 13.09.2021

 

 

N-Aufnahme der Zwischenfrucht im Beobachtungszeitraum:

 

 

Abbildung 3: Zwischenfrucht am 26.10.2021 zum Zeitpunkt der Ermittlung der N-Aufnahme (Zwischenfruchternteschnitte)


Fazit:

  • Eine N-Düngung zur Zwischenfrucht ist in den meisten Fällen nicht notwendig.
    Der Rest-Nmin nach der Ernte und die N-Nachlieferung aus dem Boden sind in der Regel für einen bodendeckenden Zwischenfruchtbestand ausreichend.
  • Im Beobachtungszeitraum vom 28.7. bis 26.10.2021 konnte die Zwischenfrucht im Aufwuchs 27 kg N/ha speichern.
  • Mit 15 kg N/ha wies die Zwischenfruchtparzelle im Vergleich zur Parzelle ohne Zwischenfrucht mit 93 kg N/ha einen deutlich niedrigeren Herbst-Nmin-Wert auf. Zum einen resultiert dieser Unterschied aus der N-Aufnahme der Zwischenfrucht, zum anderen aus der geringeren N-Mineralisation im Vergleich zur Parzelle ohne Zwischenfrucht, auf der zum Zwecke der Beseitigung des Ausfallgetreides eine zweimalige Bodenbearbeitung erfolgte.
  • Der positive Effekt einer Zwischenfrucht auf den Herbst-Nmin-Gehalt konnte im Versuch bestätigt werden.
  • Die Unterdrückung des Ausfallgetreides ist in beiden Varianten nur teilweise gelungen.
  • Im Demoversuch konnten unter vergleichsweise feuchter Witterung keine Unterschiede im Aufwuchs der Zwischenfrucht zwischen der „Mulchsaatvariante“ und der Variante „Grubber mit aufgesattelter Sämaschine“ festgestellt werden. Unter trockeneren Bedingungen wäre aufgrund der bodenwassersparenden Aussaattechnik ein tendenziell besserer Aufwuchs in der Mulchsaatvariante zu erwarten gewesen. Der Einsatz einer Direktsaatmaschine (falls auf dem Betrieb vorhanden), ist unter trockenen Bedingungen für einen erfolgreichen Zwischenfruchtanbau empfehlenswert.
  • Auf eine gute Strohverteilung und möglichst kurz gehäckseltes Stroh achten.