Seit Herbst 2021 gilt der verpflichtende Zwischenfruchtanbau vor einer Sommerung in den „Roten Gebieten“ mit mehr als 550 mm Jahresniederschlag.

 

Herausforderungen:

  • In den vergangenen Trockenjahren liefen die Zwischenfrüchte häufig nicht auf oder vertrockneten kurz nach der Keimung.
  • Für einen erfolgreichen Zwischenfruchtanbau sind die Bodenfeuchte und die Witterung zur Aussaat entscheidende Faktoren.
  • Die Erfolgschancen lassen sich durch die Wahl des richtigen Aussaatzeitpunktes und einer geeigneten Aussaattechnik deutlich steigern.

 

Ziel muss es daher sein, die zur Ernte vorhandene Bodenfeuchte für die Aussaat der Zwischenfrucht zu nutzen.

 

Lösungsansätze:

  • Die Aussaat der Zwischenfrucht sollte möglichst zeitnah nach der Ernte (max. 24 h) erfolgen. Dies minimiert die Verdunstung und gibt der Ausfallkultur keinen Keimvorsprung (Gerste!).
  • Idealerweise die Zwischenfrucht im Direktsaatverfahren säen. Das spart zusätzlich Bodenwasser. Jeder Bodenbearbeitungsgang verringert die Bodenfeuchte.
  • Auf gute Strohverteilung achten.
  • Auswahl von trockenheitstoleranten Zwischenfrüchten (z.B. Öllein, Sorghum, Ramtil, Phacelia). .

Demofläche:

Erntefrucht 2021: Winterweizen

Erntetermin: 28.07.2021

Bodenbearbeitung nach der Ernte: keine

Aussaattermin Zwischenfrucht: 29.07.2021

Zwischenfrucht: DSV Terralife Warm Season

Aussaatstärke: 25 kg/ha

Aussaattechnik:

  • Teilfläche 1: Scheiben-Sämaschine (Horsch Pronto)
  • Teilfläche 2: Grubber mit aufgesattelter pneumatischer Sämaschine (Horsch Terrano FX; Horsch MiniDrill)

 

Abbildung 1: links: Mulchsaat mit Scheiben-Sämaschine Horsch Pronto; rechts: Grubber mit aufgesattelter pneumatischer Sämaschine

 

Nmin-Werte:


Abbildung 2: links: Parzelle „Mulchsaat“, rechts: Grubber mit aufgesattelter pneumatischer Sämaschine am 13.09.2021

 

 

N-Aufnahme der Zwischenfrucht im Beobachtungszeitraum:

 

 

Abbildung 3: Zwischenfrucht am 26.10.2021 zum Zeitpunkt der Ermittlung der N-Aufnahme (Zwischenfruchternteschnitte)


Fazit:

  • Eine N-Düngung zur Zwischenfrucht ist in den meisten Fällen nicht notwendig.
    Der Rest-Nmin nach der Ernte und die N-Nachlieferung aus dem Boden sind in der Regel für einen bodendeckenden Zwischenfruchtbestand ausreichend.
  • Im Beobachtungszeitraum vom 28.7. bis 26.10.2021 konnte die Zwischenfrucht im Aufwuchs 27 kg N/ha speichern.
  • Mit 15 kg N/ha wies die Zwischenfruchtparzelle im Vergleich zur Parzelle ohne Zwischenfrucht mit 93 kg N/ha einen deutlich niedrigeren Herbst-Nmin-Wert auf. Zum einen resultiert dieser Unterschied aus der N-Aufnahme der Zwischenfrucht, zum anderen aus der geringeren N-Mineralisation im Vergleich zur Parzelle ohne Zwischenfrucht, auf der zum Zwecke der Beseitigung des Ausfallgetreides eine zweimalige Bodenbearbeitung erfolgte.
  • Der positive Effekt einer Zwischenfrucht auf den Herbst-Nmin-Gehalt konnte im Versuch bestätigt werden.
  • Die Unterdrückung des Ausfallgetreides ist in beiden Varianten nur teilweise gelungen.
  • Im Demoversuch konnten unter vergleichsweise feuchter Witterung keine Unterschiede im Aufwuchs der Zwischenfrucht zwischen der „Mulchsaatvariante“ und der Variante „Grubber mit aufgesattelter Sämaschine“ festgestellt werden. Unter trockeneren Bedingungen wäre aufgrund der bodenwassersparenden Aussaattechnik ein tendenziell besserer Aufwuchs in der Mulchsaatvariante zu erwarten gewesen. Der Einsatz einer Direktsaatmaschine (falls auf dem Betrieb vorhanden), ist unter trockenen Bedingungen für einen erfolgreichen Zwischenfruchtanbau empfehlenswert.
  • Auf eine gute Strohverteilung und möglichst kurz gehäckseltes Stroh achten.